„Wir haben uns auf die Champions League gefreut, unser Ziel war das Achtelfinale. Leider haben wir nicht die Stärke, um dort ernsthaft mitzuspielen.“
Trainer Armin Veh (46) nach dem 0:2 gegen Lyon (Tore: Fabio Santos, Benzema). Noch Minuten nach dem Schlusspfiff saß der einstige Meister-Trainer allein auf der VfB-Bank. Ein Bild mit Symbol-Charakter für den Stuttgarter Absturz.
Nur fünf Monate nach dem Meisterstück ist aus den Rot-Weißen der VfB Schrottgart geworden. In der Champions League gab’s drei Pleiten in Serie, null Punkte mit 1:6 Toren.
Kein Wunder, dass auch Veh sagt: „Normalerweise haben wir keine Chance mehr, weiterzukommen. Wir müssen es nüchtern betrachten. Das Wichtigste ist nun die Bundesliga.“
Stuttgarts Champions-League-Traum ist schon zerplatzt. Doch nach dem Gegurke in Eurocup und Bundesliga (Absturz auf Platz 14) stellt sich sogar die Frage: Schafft Stuttgart überhaupt den Einzug in den Uefa-Cup?
Denn: Nur als Gruppen-Dritter der Champions League geht’s im nächsten Jahr auch im sogenannten Verlierer-Cup weiter. Platz 4 würde nach dem letzten Gruppen-Spiel (12.12. in Barcelona) das sofortige Aus bedeuten. Und: Stuttgart hat mit Lyon (7.11.) und Barcelona noch zwei Auswärtsspiele.
„Wir haben uns selber da hinein manövriert, wir müssen uns da auch selber wieder rausholen“, fordert Raphael Schäfer. Stuttgarts Torhüter war beim Lyon-Kick noch der Beste. Seine Hoffnung: „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, egal wie.“
Doch das 0:2 war schon die fünfte Pleite in Serie. Die einst gefeierten Stars wurden von den 51 400 Fans im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion ausgepfiffen. Der VfB hatte nicht eine echte Tor-Chance.
„Jetzt geht es darum, die Jungs wieder hinzukriegen“, weiß Armin Veh. Kapitän Fernando Meira stellt sich demonstrativ vor seinen Meister-Coach: „Nur wir Spieler können eine solche Situation drehen. Egal was man sagt, es sind nur Worte. Man darf nicht nur reden, sondern muss jetzt Taten folgen lassen.“
Samstag kommt Bayer Leverkusen. Der VfB hat in der Meisterschaft mit zehn Punkten nur einen Zähler mehr als der Tabellen-Vorletzte Duisburg...