Wer kann sich jetzt noch Heizöl leisten?

Der Ölpreis hat ein neues Rekordhoch erreicht und kletterte erstmals über die Marke von 91 US-Dollar pro Barrel. Während Experten einen Anstieg bis 100 US-Dollar voraussehen, zittern Verbraucher bereits vor der nächsten Heizkostenabrechnung.

Mit dem Ölpreis explodieren auch die Kosten für Heizöl. Wer einen leeren Öltank im Keller hat und diesen dringend auffüllen muss, wird das zu spüren bekommen:

Rainer Wiek, Energie-Experte vom Energieinformationsdienst (EID): „Nach unseren Ermittlungen hat der Heizölpreis den zweithöchsten Stand seiner Geschichte erreicht und liegt derzeit bei 67 Euro für 100 Liter.“

Das sind fast 13 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.

Wer jetzt unbedingt Heizöl braucht, sollte nur so wenig wie möglich kaufen. Dr. Frank Schallenberger, Rohstoffexperte bei der Landesbank Baden-Württemberg: „Der Ölpreis ist aus meiner Sicht momentan um mindestens 15 Dollar oder 20 Prozent überbewertet. Ich rechne spätestens nach der nächsten OPEC-Sitzung Anfang Dezember mit einer Korrektur. Im Dezember sollte man das Heizöl wieder etwa 15 Prozent billiger bekommen.“

Auch Gaskunden sind betroffen: Zwischen Gas- und Ölpreis besteht ein enger Zusammenhang. Dr. Günter Hörmann, Verbraucherzentrale Hamburg: „Mit zeitlicher Verzögerung wird aufgrund des hohen Ölpreises auch der Gaspreis weiter steigen.“ Bereits ab Januar müssen Gaskunden mit saftigen Preiserhöhungen rechnen (Bild.T-Online berichtete).

Ursachen für den Rekordpreis: Die Verschärfung der Krise zwischen den Kurden im Nordirak und der Türkei. Viele Ölfelder liegen im Norden des Iraks. Aber auch die von den USA gegen Iran am Donnerstag beschlossenen finanziellen Sanktionen haben den Ölpreis nach oben getrieben. Der Rohöl-Markt reagiert nach Expertenmeinung zudem auf einen überraschend starken Rückgang der Ölreserven in den USA, dem weltweit größten Energieverbraucher. Die Vorräte für Treibstoff und Heizöl waren dort zuletzt stark geschrumpft.

Wie sich Verbraucher gegen den Energiepreis-Wahnsinn schützen können – Bild.T-Online und Verbraucherschützer geben Tipps.