Provoziert er seinen Rauswurf bei Arsenal?
Wochenlang hat sich Jens Lehmann (37) auf die Zunge gebissen. Kein böses Wort gegen Arsenal-Trainer Arsene Wenger (58) – trotz Degradierung gestern auf die Bank.
Von dort sah unsere Nr. 1 das 7:0 gegen Slavia Prag, den höchsten Sieg der Champions-League-Geschichte. Tore: Fabregas, Walcott, Hleb, Bendtner und Hubacek (Eigentor).
Aber jetzt hat unser Nationaltorwart die Schnauze voll! Lehmann legte sich im Interview bei TV-Sender „Premiere“ mit Trainer Wenger an, fühlt sich gedemütigt.
„Momentan nehme ich das alles als Teil der Demütigung hin. Auch das muss man über sich ergehen lassen. Aber ich denke, natürlich auch an meinen lieben Trainer gerichtet, man sollte Spieler nicht zu lange demütigen.“
Lehmanns Worte klingen wie eine Drohung.
„Ich bin Arsenal-Spieler und werde mich hier nicht so sang- und klanglos verabschieden.“ Sondern mit einem Riesenkrach?
Auf Lehmanns Kritik hat nach dem Arsenal-Sieg gegen Prag auch Arsene Wenger reagiert.
Der Trainer: „Es gibt keine Absicht, jemanden zu demütigen. So empfindet er die Dinge vielleicht. Aber meine Absicht ist das auf keinen Fall."
Wengers Sicht der Dinge: „Wir haben uns darüber bereits unterhalten. Deswegen kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, wie es dazu kam.“
Lehmann hat auch seine Arsenal-Rivalen Manuel Almunia (30), der gestern beschäftigungslos blieb, und Polens Nationalkeeper Lukasz Fabianski (22) kritisiert.
Lehmann (2004 mit Arsenal ungeschlagen Meister, 2005 Pokalsieger) höhnt über Wengers Bemerkung, er habe drei Weltklasse-Torhüter: „Einer davon werde dann ja wohl ich sein. Die anderen beiden haben ihre Klasse dadurch unter Beweis gestellt, dass sie Titel gewonnen haben? Wenn ich überlege, fällt mir aber gerade keiner ein. Dann ist man also trotzdem heute Weltklasse...“
Sogar eine direkte Attacke auf Wengers aktuelle Nummer 1: „Ich bin fest davon überzeugt, dass ich schon bald wieder spielen werde. Almunia hat nämlich bislang noch nicht gezeigt, dass er uns Spiele gewinnen konnte.“