Deutschland im Streik-Chaos! Der Ausstand der Lokführer-Gewerkschaft GDL führt im Regional- und S-Bahn-Verkehr seit 2 Uhr zu erheblichen Behinderungen.
Millionen Pendler in Deutschland ärgern sich seit Beginn des 30-stündigen Dauerstreiks über verspätete und ausgefallene Züge. Viele sind für den Weg zur Arbeit auf Busse, U-Bahnen und Autos ausgewichen.
Es ist der bisher längste Streik, den die GDL im aktuellen Tarifkampf angesagt hat. Die stärksten Störungen gibt es derzeit in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. Dort sei der Zugverkehr „fast zum Erliegen gekommen“, so die Bahn.
Und es wird nicht besser! Die Streikenden wollen erreichen, dass bis Freitagmorgen, 8 Uhr, 80 Prozent der Züge ausfallen. Und droht auch in der in der kommenden Woche mit Streiks.
• Die Bahn schließt ein neues Angebot an die Lokführer aus. Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch: „Wir erwarten, dass die Gewerkschaft an den Verhandlungstisch kommt.“
• GDL-Vize Günther Kinscher hatte jedoch schon am Morgen klargemacht: „Es lohnt sich nicht, in Gespräche einzutreten, es hat keinen Sinn zu reden.“
Eine verfahrene Situation, überaus anstrengend für beide Seiten.
• Der Bahn sei schon jetzt erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden, sagte Rausch. Das Unternehmen habe Kunden verloren, die nur schwer zurückgewonnen werden könnten. Rausch: „Viel schlimmer kann es kaum noch werden.“
• Die GDL sei erst zufrieden, sagte Kinscher, wenn das Streikziel einer angemessenen Bezahlung erreicht sei. Außerdem hofft die Gewerkschaft auf eine Streikerlaubnis des Chemnitzer Arbeitsgerichts für den Güter- und Fernverkehr am 2. November. Kinscher: „Dann können wir echt Druck ausüben.“
Die Bahn hat mit Ersatzfahrplänen auf den Streik reagiert. So will sie gut die Hälfte des üblichen Nahverkehrs garantieren und den Bahnkunden „eine verlässliche Planung“ ermöglichen. Wer Bahn fahren muss, kann sich im Internet unter www.bahn.de/aktuell oder telefonisch unter 0800 99 66 33 über den Ersatzfahrplan informieren.
Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Lokführergesellschaft ist seit Wochen festgefahren. Während der Konzern nur sein jüngstes Angebot als Verhandlungsgrundlage akzeptieren will, beharrt die GDL auf einem eigenständigen Tarifvertrag und deutlichen Lohnsteigerungen.