Das Erbe hätte nicht schwerer sein können für Kimi Räikkönen. Ausgerechnet der schweigsame und medial schwer vermittelbare Finne bekam vor dieser Saison das Cockpit bei der Formel-1-Institution Ferrari von Michael Schumacher. 2003 hatte er mit nur zwei Punkten Rückstand gegen den deutschen Dominator den Kürzeren gezogen - er im McLaren-Mercedes, Schumacher im Ferrari. Vier Jahre später hat der 'Iceman' auch bei den letzten Tifosi mit seinem WM-Triumph am Sonntag in Sao Paulo das Eis gebrochen.
Bei McLaren-Mercedes war ihm der Coup nicht gelungen. Beim britisch-deutschen Team hatte er in die Fußstapfen des hochverehrten Mika Häkkinen treten sollen, der die letzten beiden Fahrer-Titel (1998 und 1999) für die Silbernen holte. Doch in Sachen Sympathie blieb Räikkönen stets hinter seinem Landsmann zurück. Nicht zuletzt die ein oder andere Alkohol-Eskapade wie sein schon zu Berühmtheit erlangter Sturz von einer Yacht in wohl nicht mehr fahrtüchtigem Zustand passten nicht zum Image der Silberpfeile, für die er von 2002 bis 2006 fuhr.