Die Waldbrände wüten unaufhaltsam weiter. Sie haben Südkalifornien in eine Flammenhölle verwandelt. Fast 900 000 Menschen sind auf der Flucht. Fünf Personen kamen bereits ums Leben. Doch ein Ende des Infernos ist nicht in Sicht.
Die Katastrophe trifft 20 Millionen Menschen, direkt oder indirekt. So wiesen die Behörden allein im Bezirk San Diego mehr als eine halbe Million Menschen an, ihre Häuser zu räumen – die größte Evakuierung in der Geschichte Kaliforniens.
Den Behörden zufolge verbrannten die Feuer schon mehr als 1150 Häuser und eine Fläche etwas größer als das Stadtgebiet von Berlin.
Mindestens 16 Brandherde wüteten in einem Katastrophengebiet, das sich vom Norden von Los Angeles über ganz Südkalifornien bis zur mexikanischen Grenze erstreckt.
Die gewaltigen Feuer sind vom Weltraum aus zu sehen. Der Qualm ist so dicht, dass Wetterradar-Einrichtungen schon fälschlich Regenwolken meldeten.
Im Kampf gegen die bis zu 60 Meter hohen Flammen sind 8000 Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Sie werden von 90 Löschflugzeugen und Helikoptern unterstützt. Unter den Feuerwehrleuten waren auch 2600 in der Brandbekämpfung geschulte Häftlinge.
Außerdem sind bereits Teile der Nationalgarde gegen die Flammen im Einsatz. Weitere Hilfe hat US-Präsident George W. Bush zugesagt. Es fehlt vor allem an Unterstützung aus der Luft. Der Präsident schickte ein Dutzend Armee-Helikopter und sechs Spezial-Löschflugzeuge der Nationalgarde.
Bush versprach: „Wir schicken allen Betroffenen unsere Gebete und Gedanken, und wir schicken auch die Hilfe der Regierung.“ Zuvor hatte der Präsident den Notstand über das Katastrophengebiet verhängt und Finanzhilfen freigegeben. Donnerstag will er sich selbst ein Bild der Lage machen.
Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger sicherte seinen Mitbürgern zu, Feuerwehrleute und Behörden würden nicht eher ruhen, „bis jeder sicher ist“.