Die große Torwart-Krise

Was ist plötzlich mit Deutschlands Torwart-Zukunft los?

Die Fans wundern sich über die Fehlgriffe der hochgelobten Talente Michael Rensing (23, Bayern), Rene Adler (22, Leverkusen) und Manuel Neuer (21, Schalke). Unsere Super-Talente patzten im Eurocup gleich im Dreierpack.

Dazu gibt's den Wirbel um unsere Nationaltorhüter Jens Lehmann (37, Arsenal) und Timo Hildebrand (28, Valencia), die bei ihren Klubs nur noch auf der Bank sitzen.
• Beispiel Michael Rensing: „Er ist in Deutschland der beste Torwart in seiner Altersklasse“, sagt Bayern-Manager Uli Hoeneß. Doch der Kronprinz von Oliver Kahn leistete sich beim 3:2 in Belgrad einen dicken Bock.

Beim Milijas' 1:2 ließ Rensing den Ball aus 35 (!) Metern passieren.

Kein Wunder, dass Hoeneß stichelt: „Es ist gut, wenn Michael sich wieder mehr auf Fußball konzentriert und nicht so viel ins Sportstudio geht.“

Außerdem warf der Manager Rensing in der Heimat dessen Mutter mangelnde Vorbereitung vor: „Den ganzen Tag saß er hier mit seinen Verwandten rum. Wir hatten hier aber ein Europapokal-Spiel und keine Familien-Zusammenführung.“

• Beispiel Rene Adler: Nachdem er Hans-Jörg Butt bei Bayer als Stammkeeper abgelöst hatte, verlief sein Aufstieg kometenhaft. Doch auch beim blonden Sunnyboy gab's einen dunklen Patzer beim 1:0 gegen Toulouse.

Adler fluttschte ein harmloser Eckball durch die Hände. Im letzten Moment konnte er seinen Patzer selbst noch ausbügeln, den Ball auf der Linie retten. Adler im Glück: „Der Ball war zu einfach. Ich war gedanklich schon einen Schritt weiter!“

• Beispiel Manuel Neuer: Der Schalker Youngster steckt im Formtief. Bereits fünf Patzer leistete er sich (BILD berichtete) in dieser Saison. Aktueller Tiefpunkt: Sein Flutschfinger-Tor gegen den FC Chelsesa.

Fast schon vergessen: Neuers Kollegen hatten ihn in der vergangenen Spielzeit zum besten Keeper der Saison gewählt. Samstag gegen Werder muss Neuer zeigen, dass er auch wieder ein Spiel für Schalke gewinnen kann.

Was ist los im deutschen Tor?

Im Gegensatz zu unseren Talenten dürfen unsere Nationalstorhüter in ihren Vereinen nicht mal mehr zwischen die Pfosten.

Jens Lehmann hat sich nach überstandener Ellenbogen-Verletzung mit Trainer Arsene Wenger angelegt, weil immer noch Konkurrent Almunia im Tor steht. Timo Hildebrand darf nach Patzern von Konkurrent Canizares bei Valencias 0:2 in Trondheim immerhin auf eine neue Chance hoffen.