Es war der bisher längste Streik der Lokführer im Tarifkonflikt mit der Bahn. Die GDL hat heute morgen den Arbeitskampf beendet. Tausende Pendler können erst mal wieder aufatmen. Vorerst.
Denn die GDL hat der Bahn ein neues Ultimatum gestellt.
Claus Weselsky, Vize der Lokführergewerkschaft GDL: „Der Bahnvorstand muss nun endlich ein verbessertes Angebot vorlegen.“ Dazu hat die Bahn bis Montag Zeit.
Bis dahin wird es keine neuen Streiks geben.
Ob die Bahn ein neues Angebot vorlegt, bleibt fraglich.
Zuletzt hatte der Bahnvorstand die GDL aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukommen und bekräftigte gleichzeitig, dass es kein neues Angebot geben wird.
Stillstand auf beiden Seiten: Die GDL wartet, dass die Bahn sich bewegt, die Bahn wartet, dass die GDL sich bewegt.
Für die Bahnkunden wird es am Ende wieder auf einen neuen Streik hinauslaufen. Claus Weselsky: „Mit ihrer bisherigen Haltung beschwört die Bahn eine noch schärfere Gangart im Tarifkonflikt herauf.“
Ein Vorgeschmack darauf war bereits der 30-Stunden-Streik. Am Donnerstag 2 Uhr legten die Lokführer die Arbeit nieder. Wie angekündigt nahmen die Streikenden ihre Arbeit heute morgen um 8 Uhr wieder auf.
Dennoch müssen sich Pendler und Reisende nach Angaben der Bahn vermutlich noch bis zum Nachmittag auf Verspätungen einstellen.
Die Züge können nach Streikende erst nach und nach wieder nach dem regulären Fahrplan verkehren.
Schwerpunkt des bundesweiten Streiks war wieder der Osten Deutschlands, besonders die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Dort kam der Verkehr bereits am Donnerstag fast zum Erliegen, nur zehn Prozent der Züge fuhren. Im Bundesdurchschnitt fiel die Hälfte der Züge aus. Bahn-Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch: „18 000 Regionalzüge und S-Bahnen sind ausgefallen.“
Dadurch waren rund 2,7 Millionen Pendler von dem Ausstand betroffen.
Insgesamt beteiligten sich an dem Streik etwa 2500 Lokführer, knapp die Hälfte davon in Ostdeutschland, wo die GDL nach eigenen Angaben einen Organisationsgrad von etwa 90 Prozent hat.